Wundheilung aus homöopathischer Sicht

WUNDEN HEILEN – ABER NATÜRLICH

Verantwortung für den Partner Pferd zu übernehmen heißt auch im Notfall verantwortungsvoll zu handeln. Verena Hölzer gibt uns hier eine Anleitung wie die Besonderheiten der körperlichen Reaktionen des Fluchttieres Pferd bei der Wundversorgung berücksichtigt werden können und wie dies im Einklang mit dem physiologischen Heilungsgeschehen zu bewerten ist.

Während der Evolution hat sich das Pferd zu einem perfekten Fluchttier spezialisiert. Wache Sinne in Verbindung mit einer schnellen Reaktionsbereitschaft sind das Ergebnis. Dies hat allerdings auch im körperlichen und psychosomatischen Bereich weitreichende Folgen. So betrifft die Reaktionsschnelligkeit des Pferdes auch sein Immunsystem und folglich die Bereitschaft zur raschen Ausbreitung von Infektionen und anderen übermäßigen Reaktionen.

Aus dem homöopathischen Verständnis bieten sich dadurch auch überdurchschnittlich häufig homöopathische Arzneien mit sogenanntem sykotischem Charakter an, um einen Heilimpuls zu setzen. Sykose bezeichnet die Disposition in allerlei Richtungen des Geschehens überschießend zu reagieren.

Kleine Ursache, große Wirkung

So können sich beim Pferd kleine Verletzungen an den Extremitäten in kurzer Zeit zu einer Zellgewebsentzündung und einer Sepsis entwickeln. Bei anderen Tierarten verlaufen diese Reaktionen langsamer und bleiben häufiger auf eine lokale Stelle begrenzt. Auch kleine Mengen verdorbenen Futters wie verschimmeltes Heu können Hufrehe, Kolik oder asthma-artige Symptome verursachen. Durch leichtes Anschlagen am Röhrbein kann sich die Knochenhaut entzünden und sich rasch ein knöchernes Überbein entwickeln. Andere Tierarten reagieren nicht nach diesem extremen Muster. Kleinere Hautverletzungen gehören jedoch zum Pferdealltag und sind oft nicht so gefährlich wie sie von Haltern eingeschätzt werden.

Die Haut als das größte Organ aller Tiere hat zahlreiche Schutzfunktionen und ist das stärkste Schild, den ein Organismus besitzt. Wird diese Schutzschicht durch eine Verletzung unterbrochen, hält der Körper Abwehrmaßnahmen bereit. Bestimmte Zellen des Immunsystems, die im ganzen Körper via Blutgefäßsystem und Lymphbahnen zirkulieren, sind dafür zuständig. Ein Geschenk der Natur, dieses serienmäßig eingebaute Immunsystem, das sehr eng mit dem Nervensystem verknüpft ist. Die erste, sehr schnell reagierende Fraktion richtet sich noch unspezifisch gegen alle Keime und Erreger in ihrem Bestreben alles Körperfremde zu vernichten, gleich ob Virus, Bakterium oder Pilzspore.

Die erste Verteidigungslinie gegen Infektionen ist also die unspezifische Abwehr. Sie besitzt die Aufgabe Fremdkörper und infektiöse Mikroorganismen zu entfernen ebenso wie zerstörte körpereigene Zellen und letztendlich die Wundheilung zu steuern.

Nur mit der Ruhe

Für uns Pferdehalter ist es nach einer Hautverletzung wichtig, zu unterscheiden, wo ein Eingreifen erforderlich oder aber wo es sogar schädlich ist, weil wir durch ungeeignete Maßnahmen die sinnvolle Leistung des Organismus unterbinden. Alles, womit der Körper gut allein fertig wird, bedarf keines Eingriffs – und sei er noch so schonend.

Rückenstärkung erhalten wir Tierheilpraktiker und Tierhomöopathen längst auch aus der schulmedizinischen Wissenschaft, wie etwa Professor Dr. Derek Knottenbelt, Spezialist für Innere Medizin bei Pferden an der Universität Liverpool durch seine Forderung „Zurück zur Natur“ in einem Artikel der „Reiter Revue“ (Heft Juli 2008). Er drückt es folgendermaßen aus: „Die neuesten Ergebnisse betonen die Bedeutung der natürlichen Heilungsprozesse. Man sollte die Dummheit vermeiden, irgendwelchen Mist auf die Wunde zu schmieren.“ Für ihn ist es wichtig die natürlichen Abwehrmechanismen nicht zu unterbrechen, die nach der natürlichen Spülung (auch das besorgt der Körper durch die Blutung oftmals weitgehend selbst) die letzten in der Wunde verbleibenden Bakterien zerstören. Jede Chemikalie die einer Wunde zugeführt wird, sei schädlich.

Wunden heilen ungestört wenn sie sauber und gut durchblutet sind und funktionstüchtige weiße Blutkörperchen haben. Die erste Reaktion des Körpers nach der Verletzung ist die Einleitung einer Entzündungsreaktion. Diese wird durch zerstörte körpereigene Zellen initiiert um die Wundheilung erst zu ermöglichen. Und sie ist ganz unabhängig vom Vorliegen einer Infektion!

Entzündung bedeutet Durchblutungssteigerung im betroffenen Gebiet, die Umgebung wird rot und erwärmt sich. Es kommt, verursacht durch die erhöhte Blutzufuhr, zur Schwellung der Region, die auf die Nervenenden drückt und Schmerz auslöst. Dadurch wird eine Schonhaltung eingenommen, der Körperteil ist in seiner Funktion eingeschränkt, was bewirkt, dass die Wunde keinen weiteren schädigenden Einflüssen wie Schmutz, Berührung oder Bewegung ausgesetzt wird.

Hilfe zur Selbsthilfe

Falls die Wunde nicht blutet oder die Blutung nicht ausreicht, die Wunde von Verschmutzungen zu reinigen ist 0,9 prozentige Kochsalzlösung das beste Mittel zum Spülen einer Wunde eventuell unter Zugabe einer kleinen Menge Ringelblumentinktur (Verdünnung 1: 10). Der Salzgehalt dieser Konzentration entspricht exakt dem der körpereigenen Sekrete und stellt damit die geringst mögliche Irritation dar. Es empfiehlt sich diese Lösung, die in verschieden großen sterilen Behältnissen erhältlich ist, in der Stallapotheke vorrätig zu halten, wo sie ungeöffnet jahrelang steril bleibt und sofort zum Einsatz kommen kann. Die Ringelblume wirkt entzündungshemmend und Juckreiz stillend ohne das physiologische Heilungsgeschehen zu stören.

Die Forschung begreift heute den Mechanismus der Wundheilung immer besser, wie seine Feinheiten funktionieren, wie empfindlich dieser natürliche Prozess ist und alle Aspekte, räumlich wie zeitlich ineinandergreifen.

Die Wirkung von Desinfektionssprays wie Blau- oder Silberspray ist nach Prof. Derek Knottenbelt von der Universität Liverpool, unbewiesen. Für ihn sind sie Zeit- und Geldverschwendung, denn sie tun nichts Positives für die Heilung einer Wunde und haben keinerlei physiologische Grundlage. Für ihn gehen Gefahren von diesen frei verkäuflichen Mitteln aus, da sie seiner Ansicht nach nicht helfen. Wenn Wunden heilen, dann trotz und nicht wegen des Sprays. Das Desinfektionsspray hat bei einer blutenden Wunde nichts verloren weil es eine Eiweißnekrose verursacht. Dadurch sterben Zellen ab, oft Wegbereiter für eine Infektion weil abgestorbenes Zellmaterial der ideale Nährboden für Bakterien ist.

Beurteilen und entscheiden

Was kann nun trotzdem getan werden um eventuell Schaden abzuwenden? Das Wichtigste ist sicher die Beurteilung der Wunde und daran anschließend die Entscheidung, ob der Tierarzt geholt werden muss, weil sie beispielsweise chirurgisch versorgt werden muss.

Schürfwunden oder oberflächliche Risse und Schnitte, die zwar oft gruselig aussehen sind dabei meist die Harmloseren. Sind Blutgefäße betroffen, aber der Körper durch sein Gerinnungssystem und Verengung der Blutgefässe in der Lage, nach einigen Minuten die Blutung zu stoppen, geht hier viel weniger die Gefahr einer Schädigung aus als von einer oberflächlich kaum sichtbaren aber tiefen (Stich)Verletzung, womöglich noch in Gelenknähe.

Hier soll sich die Wunde gar nicht schnell verschließen und somit den oft gefährlicheren unter Sauerstoffabschluss (anaerob) arbeitenden Bakterien die Vermehrung und Schadwirkung auf den Organismus zu erleichtern. Kleine Stichwunden werden aber oft nicht entdeckt. Geht die Verletzung jedoch durch die Lederhaut, dringen Keime bis zur Unterhaut vor und das Lymphsystem ist betroffen. Damit wird eine Streuung der Erreger ermöglicht und die Infektion breitet sich rasch flächig in der Unterhaut aus.

Wunden in Gelenksnähe sollten ebenfalls besonders genau untersucht werden. Wunden an den Beinen sind am häufigsten und gleichzeitig auch bedenklicher, denn hier droht die Gefahr eines Einschusses, und damit einer Phlegmone und Infektion des Bindegewebes. Durch anhaltende Schwellung des schlecht durchbluteten Bindegewebes entsteht ein Lymphstau, der Gewebedruck steigt und die Durchblutung nimmt ab, weil Blutgefäße komprimiert werden. Das wiederum führt dazu, dass zu wenig Leukozyten, die die Entzündung eindämmen könnten, ins Wundgebiet gelangen.

Gegen den Einschuss hilft oft ein Angussverband. Wichtig dabei ist der physikalische Effekt der Kühlung. Da sich dabei jedoch ein feuchtwarmes Klima und somit wiederum ein guter Nährboden für Bakterien auf der Haut entwickelt, muss der Verband konsequent frisch mit kühler Lösung angefeuchtet werden. Außerdem empfiehlt sich auch hier die Zugabe einer Ringelblumentinktur, die – wie schon erwähnt – eine entzündungshemmende Wirkung hat. Dabei reicht eine stark verdünnte Lösung, ca. 20ml auf ein Liter Angussflüssigkeit. Als Flüssigkeit dient Wasser oder physiologische Kochsalzlösung. Eine gute Wirkung kann auch durch einen Heilerdeumschlag erreicht werden.

Je nach Art der Wunde können zur Unterstützung auch homöopathische Arzneien verabreicht werden. Da es sich hier um eine akute Erkrankung handelt, unterscheidet sich die Therapie grundsätzlich vom homöopathischen Management bei chronischen Erkrankungen. Konstitutionelle Merkmale des Patienten bleiben daher außen vor und allein die akute Situation wird zur Mittelfindung berücksichtigt. Das lokale Geschehen entscheidet jetzt also über die Arzneiwahl, die Heftigkeit beeinflusst jedoch eventuell die Potenzierung, d.h. die Stärke des Mittels. Das Verhalten des Patienten in der momentanen akuten Situation sollte sich jedoch, wenn möglich, in der Charakteristik des Mittels spiegeln.

 

Empfehlungen zur Wundbehandlung

An dieser Stelle können nur schematisch Empfehlungen nach bewährter Indikation beim Wundgeschehen gegeben werden.

Bei oberflächlichen Hautabschürfungen auch mit zerfetzten Wundrändern, Risswunden und Quetschungen, eventuell mit beginnender Infektion, sowie bei schlecht heilenden Wunden gibt man Calendula D6 oder D12, abhängig davon, wie oft das Mittel am Tag verabreicht werden kann. Bei der Stärke D12 reicht eine einmalige Gabe täglich. Kann das Mittel mehrmals am Tag gegeben werden darf es auch eine D6 sein. Der Impuls wird öfter gesetzt und das Mittel trotzdem nicht überdosiert. Die Mittelgabe, das gilt ganz allgemein, soll dem Heilgeschehen angepasst werden. Zeichnet sich eine gute Reaktion ab wird die Arznei sofort weniger häufig gegeben bzw. ganz ausgesetzt. Eine Überdosierung schadet dem Tier!

Ferner wird die Anzahl der Globuli auch nicht dem Gewicht des Patienten angepasst. Eine Einzelgabe von 5 Globuli in geringer Potenzierung von D6 oder D12 sind absolut ausreichend. Je stärker die Arznei potenziert ist, desto mehr spielt sich die Wirkung im energetischen Bereich ab, desto feinstofflicher ist die Arznei. Dabei spielt Materie keine Rolle mehr. Im Hochpotenzbereich von C 200 und höher, (eine Therapie, die dem Homöopathen vorbehalten sein sollte!) wird lediglich ein Globulus der homöopathischen Arznei verabreicht.

Wird stark durchblutetes Gewebe verletzt bietet sich die Gabe eines anderen Korbblütlers an : Bellis perennis hilft bei der Heilung von tiefen Fleischwunden und Ergüssen durch Muskelprellungen.

Handelt es sich um eine Stichverletzung mit Gefahr einer Sepsis mit akutem, prallem und entzündlichen Gelenk- oder Sehnenerguss- und ist das Gebiet erwärmt schafft Apis C 30 Linderung. In dieser Stärke darf die Arznei einmal täglich maximal an drei aufeinanderfolgenden Tagen, Einzelgabe jeweils 3 Globuli, verabreicht werden. Schwillt das Gebiet schnell an kann alternativ eine Wasserauflösung mit 2 Globuli in einem Glas Wasser mehrmals gegeben werden. Dazu wird pro Gabe 20 ml in einer neuen Einmalspritze aufgezogen und ins Maul gespritzt. Vor jeder weiteren Gabe wird die Arznei verstärkt, indem die Lösung mit der Plastikspritze kräftig verkleppert wird. Eine Wasserauflösung ist grundsätzlich eine stärkere Gabe, denn durch die Flüssigkeit werden mehr Nerven und Rezeptoren in der Maulhöhle benetzt. Ist die Einstichstelle zwar geschwollen, fühlt sich jedoch nicht heiß an ist die Arznei Ledum oft die bessere Wahl.

Eine Stichverletzung mit kleiner Eintrittspforte darf dabei keinesfalls luftdicht verschlossen werden, denn unter Sauerstoffabschluss findet besonders der für Pferde gefährliche Tetanus-Erreger beste Vermehrungsbedingungen.

Anmerkung: Die Tetanusimpfung stellt die einzige „core vaccine“ beim Pferd dar, also eine Impfung die jedes Pferd haben sollte. Tetanus-Impfungen enthalten das entgiftete Toxin des Erregers. Sie sind inaktiviert aber enthalten Hilfsstoffe zur Wirkungsverstärkung, sog. Adjuvantien wie Aluminiumsalze und quecksilberhaltige Konservierungsmittel. Die Grundimmunisierung umfasst 3 Impfungen. Die empfohlenen Nachimpfungen alle 2 Jahre sind jedoch nicht begründet. Solch ein Management wird kontrovers diskutiert. Der Impfschutz wurde lediglich nicht über einen längeren Zeitraum untersucht, was nicht bedeutet, dass er nicht vorliegt.

Prof. Peter Thein, Fachtierarzt für Pferde und Mikrobiologe, dazu: „Die Halbwertszeit des Antitetanustoxins im Organismus beträgt nach ordnungsgemäß durchgeführter Impfung sechs bis zwölf Jahre. Zu häufige Impfungen (…) sind überflüssig und bergen nur das Risiko der Sensibilisierung in sich.“ Ein Titer von mind. 0,01 I.E. (Internationale Einheiten) gilt als ausreichend. Dieser Titer lässt sich im Blut bestimmen. (Literatur: „Haustiere impfen mit Verstand“, Monika Peichl, Norbert Höpfinger Verlag, 1. Auflage 2009)

Sind bei der Verletzung auch Nerven oder nervenreiches Gewebe betroffen, bietet sich die Gabe von Hypericum an.

Staphisagria ist eine Arznei, die die Heilung von Schnittverletzungen fördert.

Bildet sich im Zuge der Wundheilung ausuferndes „wildes Fleisch“ – eine nicht seltene Erscheinung bei Pferden (sykotische Reaktion) – unterstützt die Arznei Acidum nitricum die Rückbildung.

Wenn die Verletzung von einer Blutung begleitet wird können folgende Mittel helfen:

Hamamelis ist die Arznei bei Verletzungen von Venen mit dunkler Sickerblutung,

Millefolium wirkt unterstützend bei hellroter, arterieller Blutung (sofort den Tierarzt verständigen!!) und inneren Blutungen nach Schlagverletzungen.

Die Arznei Phosphor vermag eine zu schwach ausgeprägte Gerinnung mit hellroter Blutung zu unterstützen.

Obwohl die homöopathische Arznei Arnica allgemein immer wieder als das Hauptmittel bei Verletzungen beschrieben wird, trifft dies nicht immer zu! Die überzeugendste Wirkung erzielt Arnica bei stumpfen Traumen mit Quetschungen und Flüssigkeitsaustritt im kapillaren Endstrombereich sowie Blutergüssen. Dagegen ist Arnica kontraindiziert bei großen offenen oder stark blutenden Wunden. Die Gabe von höheren Potenzen von Arnica bei inneren starken Blutungen kann die Blutung sogar verstärken. Bei Blutungen allgemein sollte man diese Arznei nur in niedriger Potenzstufe (D4 oder D6) geben. Die „vorsorgliche“ Gabe von Arnica in höherer Potenz (z.B. C 30) vor einem chirurgischen Eingriff führt zu verstärkten Sickerblutungen und damit zu einem unübersichtlichen Operationsfeld. Bei stumpfen Traumen jedoch wird Arnica in der Potenz der Heftigkeit des Ereignisses angepasst sehr wertvolle Hilfe leisten. Zum Einsatz kommt hier mindestens eine C 30, besser C200, CM oder XM.

Die Tinktur von Arnica äußerlich angewandt ist kontraindiziert bei offenen Wunden. Oft sind hier heftige allergische Hautreaktionen die Folge. Als Wundspülung wird deshalb verdünnte Calendulatinktur verwendet, das Mischungsverhältnis beträgt 1 Teil Ringelblumenessenz auf 20 Teile sterile isotonische Kochsalzlösung. (Als Zusatz zu einem Angussverband sind 2 Prozent von der Tinktur ausreichend.) Diese Spüllösung kann bei Bedarf während der Wundheilung wiederholt eingesetzt werden.

Gerade wenn die Wunde noch nässt, was beginnende Wundheilung bedeutet, sollte die Wunde auf keinen Fall mit Wundsalben abgedeckt werden. Fetthaltige Grundlagen sorgen für einen Luftabschluss und lassen das Gewebe aufquellen. Die natürliche Barriere der Haut wird vernichtet, dadurch dringen pathogene Keime leichter ein und die Heilung wird verzögert. Auf akute Geschehen wie offene Wunden gehören allenfalls flüssige wässrige Zubereitungen, keine Fett- oder Ölzusätze. Diese haben ihren Platz bei chronischen Geschehen, wo ein tiefes Eindringen von Wirkstoffen – unterstützt durch die Salbengrundlage – erwünscht ist.

Am besten also wird eine möglichst luftdurchlässige Abdeckung verwendet, falls die Wunde abdeckt werden soll. Es gibt spezielle Auflagen auf Hydrogel- oder Alginatbasis. Dazwischen immer wieder
den Versuch machen, die heilende Wunde ganz offen zu lassen. Die Wunde kann am besten ohne Fremdstoffe heilen, die natürliche Immunabwehr kann so ungestört wirken.

Auch dafür hat die Evolution in optimaler Weise gesorgt: die Regeneration kleinerer Verletzungen wird perfekt durch den körpereigenen Abwehrmechanismus geregelt.

 


Illustrationen: © svaga / shutterstock.com


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