Was bringt energetische Osteopathie?

Diese erprobten sanften Techniken können den Pferden helfen, ihre ursprüngliche körperliche Beweglichkeit wiederzuerlangen und damit ein verlorengegangenes inneres und äußeres Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies gelingt natürlich nur, wenn nicht schon irreparable Schäden am Bewegungsapparat bestehen. Zauberei ist es leider nicht.

Der Verlust dieser Beweglichkeit kommt meist schleichend und ist nicht immer eine Folge von ungeschicktem Reiten. Auch durch andere Einflüsse, wie Stürze, Zahnbehandlungen, Koliken oder Stress in Haltung und Herde können kleine muskuläre Blockaden entstehen, die ein ganze Kette von Bewegungseinschränkungen in den Gelenken und dem gesamten Bewegungsappat auslösen.

Oft wird dies erst sichtbar, wenn das Pferd sich weigert vorwärts zu gehen, sich in Stellung reiten zu lassen oder auf einer Hand plötzlich wesentlich schlechter zu biegen ist. Auch agressives Verhalten oder apathischer Rückzug können darin ihre Ursache haben. Manche Pferde wirken auch übermäßig gealtert oder scheinen fast bewegungsunfähig.

Solche Blockaden nehmen ihren Anfang oft schon im Fohlenalter, bei Raufereien, unfreiwilligen Grätschen oder Ausrutschern, und spätestens beim Anreiten machen sie dann Probleme. Eine therapeutische Behandlung vor dem Start in das Leben als Reitpferd ist also durchaus sinnvoll.

Sensomotorische Amnesie

Da das muskuläre System so etwas wie ein Gedächtnis besitzt, sprechen wir in diesem Zusammenhang auch von sensomotorischer Amnesie,  quasi einem Gedächtnisverlust. Steht ein Muskel längere Zeit unter falscher Spannung, gewöhnt er sich so sehr daran, dass er diesen Zustand als normal einordnet auch wenn er Schmerzen bereitet.

Versuchen wir nun diesen Muskel mittels forcierter Gymnastik zu lösen, wird er sich hartnäckig weigern sein Spannungsprogramm zu verlassen und versuchen wieder seinen falschen Normalzustand herzustellen.

Die Aufgabe für den Osteotherapeuten besteht darin, solche Muskeln sanft aus diesem Irrtum zu leiten und ihnen wieder ihre ursprüngliche Funktion zurückzugeben.

Energetische Osteopathie nach Salomon (EPOS®) ist inzwischen eine feststehende Größe in der Therapeutenlandschaft.

Doch auch Birgit Volesky hat eine Methode aus verschiedenen aufeinander abgestimmten Behandlungstechniken entwickelt, die sehr tiefgreifend auf das System aus Muskeln, Faszien und Gelenken wirkt und so einen sanften Neustart für den Körper ermöglicht. Da die Auswirkungen der Blockaden sich meist in der Oberlinie manifestieren, nennt sie die Methode TOPLINE RESET® beziehungsweise RÜCKEN RESET®. Ziel der Therapie ist es das Pferd zurück in seine natürliche Körpergeometrie zu bringen, so dass das gesamte Körpersystem wieder physiologisch, also normal funktionieren kann.

Ergänzt wird diese Methode durch ein Form der Osteopressur, dem MUSCLE RESET®. Diese Art, die Spannungsprogramme der Muskeln zu verändern, hat sich als wirkungsvolle Unterstützung zur Behandlung des Topline-Syndroms bewiesen und ist in dieser Form noch ein Novum in der Pferdetherapie. 

Für diejenigen, die tiefer in die Thematik des Topline Syndroms einsteigen wollen, empfehle ich das neue Buch von Birgit Volesky, bei dessen Entstehung ich als Lektor mitgewirkt habe:

Das Topline Syndrom – Die Rückenschwäche des Pferdes als Symptom

 


ANDREAS KREUTZ

Ich widme mich den Pferden intensiv seit nunmehr fast 30 Jahren. Meine erste große Pferdeliebe war und ist noch immer meine Connemarastute O’Hara. Mit ihr zusammen lernte und erforschte ich die Grundsätze der klassischen Reiterei. Durch ihre nicht ganz einfache Art führte sie mich auch zu alternativen Therapieformen, wie Bachblütentherapie, Homöpathie, Bioresonanz, Ostheopathie und Energiearbeit. Deren Wirksamkeit konnte ich immer wieder an ihr beobachten, so dass ich dies für mich heute keine Frage mehr ist.

Mein schöner aber hypersensibler Lusitanohengst Exito brachte mich dann letztlich zu Birgit Volesky. Ihre Behandlungsmethode war so sanft und wirkungsvoll, dass er sich darauf einlassen konnte und nach relativ kurzer Zeit körperlich und charakterlich eine neue Balance fand.

Fasziniert von dieser Wirkung entschloss ich mich, die intensive einjährige Ausbildung zum HORSE ENERGY® Coach mit Schwerpunkt RÜCKEN RESET® bei Birgit Volesky zu absolvieren.

Um meine anatomischen Kenntnisse zu vertiefen, belegte ich ergänzend eine Reihe von Präparationskursen bei Prof. Dr. J. Maierl am Lehrstuhl für Anatomie, Histologie und Embryologie des Veterinärwissenschaftlichen Departments der LMU München.

Zur Erweiterung meiner Behandlungstechniken, nahm ich auch an der Zusatzausbildung MUSCLE RESET® teil. Eine Form der Osteopressur, mit der die Schmerzrezeptoren der Muskelansätze adressiert werden.  Mit dem Ausschalten des Schmerzes verändern sich auch die Spannungsprogramme der Muskulatur. Für die korrekte Anwendung ist die genaue Kenntnis über die Lage und den Verlauf der Muskulatur und das Erfühlen am Pferd notwendig.

Interessanterweise stellte sich im Verlauf der Ausbildung immer mehr heraus, wie wichtig das Einssein bzw. Einswerden  mit dem Pferd für den Erfolg der Behandlung ist. Für mich persönlich schließt sich damit der Kreis zur Idee von pferdespuren.de, mit der es begann.

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung  bin ich einer der ersten 14 HORSE ENERGY® Coaches die diese ganzheitliche und effektive Methode praktizieren können.

 

Der Lusitanohengst Dario zeigt durch entspanntes Gähnen, dass die Behandlung wirkt.

 

Entspannte Konzentration beim Lösen der Muskelgruppen. Gerade am Kopf gibt es viele Punkte, die einen Effekt auf den ganzen Körper haben. Wenn das Zaumzeug hier drückt, können schon Blockaden entstehen.

 

Das Konzept des RÜCKEN RESET® sieht als erste Maßnahme zwei Behandlungen im Abstand von 4 – 6 Wochen vor:

Die erste Behandlung dient dazu, das blockierte körperliche System zu öffnen und positive Impulse zu setzen.  Erfahrungsgemäß arbeitet der Körper  im Verlauf der nächsten Tage und Wochen weiter an seinen „Themen“ und fängt an seine Muskulatur umzubauen.

Die zweite Behandlung kann dann eine noch tiefgehendere Wirkung entfalten um den gesamten Umbauprozess zu unterstützen. Damit ist in den meisten Fällen eine solide Basis für eine positive körperliche Entwicklung gelegt. Je nach Alter des Pferdes oder Schwere der Blockaden, können aber auch mehr Behandlungen notwendig sein.

 


 

 

Bilder: © BEEE, Kenall/www.shutterstock.com; Anna Schlicht


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